Wandern im Soča Valley
Slowenien ist für viele nur ein Zwischenstopp auf der Reiseroute nach Kroatien. Völlig unterschätzt, denn das Land hat so viel mehr zu bieten. Direkt hinter der österreichischen Grenze liegt der Triglav Nationalpark mit dem wunderschönen Soča Valley. Der Fluss Soča fließt in kräftigem Türkis durch das Tal und erfrischt allein beim Anblick.
Um unsere Unterkunft inmitten des Nationalparks im Ort Trenta zu erreichen, fuhren wir zunächst über den Wurzenpass nach Slowenien. Dort ging es dann auch gleich über den Vršič-Pass steil und kurvig eine schmale Straße hinauf, bevor es auf der anderen Seite gefühlt noch kurviger wieder nach unten ging. Da es schon später Abend war, ist uns erfreulicherweise kein Auto entgegen gekommen. Tagsüber ist hier sicher einiges los, denn an jeder Ecke gibt es was zu sehen.
Um nicht zu spät bei der Unterkunft anzukommen, haben wir uns den ein oder anderen Stopp auf dem Pass verkniffen.
Beim Leuchten der Berge im Abendrot musste allerdings kurz angehalten werden. Beim Eintreffen bei der Unterkunft war es dafür bereits dunkel.
Der nächste Tag startete mit einer Wanderung im Ort Soča. Wir wählten einen Rundweg, der erst über Wiesen und durch Wälder führte, bevor wir die Velika Korita - die großen Soča-Tröge erreichten. Wildromantisch fließt das Wasser hier durch die Felsen. Genau das Richtige für Kayak-Fahrer oder auch die junge Wasseramsel die auf einem Felsen sitzt.
Am rauschenden Wasser entlang ging es wieder zurück. Bei diesem Weg ist Trittsicherheit gefragt, nach einem Stück wird der Weg aber wieder breiter und einfacher.
Wir fuhren weiter nach Bovec. Die dortige Touristen-Information wartet mit vielen Tipps auf und so entschieden wir uns dazu, den Slap Virje, einen Wasserfall unweit des Ortes, zu besuchen. Der Blick in Höhe des Parkplatzes erinnert an einen Regenwald, dicht bewachsen mit vielen Laubbäumen. Nur ein kurzes Stück ist es bis zum Wasserfall. Die Farbe des Wassers strahlt auch hier so intensiv wie im Fluss. Die Wasserstelle ist zwar nur klein, trotzdem leben hier ein paar Fische.
Wir besuchten noch einen weiteren Wasserfall an diesem Tag. Der Slap Boka ist Sloweniens höchster Wasserfall. Parken kann man beim Hotel Boka, von dort sind es etwa 20 Gehminuten bis zur Aussichtsplattform. Im Restaurant des Hotels kann man übrigens sehr gut essen.
Auf dem Rückweg zur Unterkunft mussten wir regelmäßig an schönen Stellen anhalten, da immer wieder etwas entlang zu sehen war.
Über sehenswerte Zwischenstopps zur Hauptstadt
Nach Ljubljana führen viele Wege. Einen etwas größeren Umweg fuhren wir, da wir unbedingt die bekannte Höhlenburg und Tropfsteinhöhle sehen wollten. Dieser Umweg war es auf jeden Fall wert.
Die Stadt Kanal ob Soči war auf unserem Weg und liegt nahe der italienischen Grenze. Die Lage am Fluss macht das Stadtbild zu etwas besonderem.
Höhlenburg Predjama
Die Höhlenburg Predjama ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Slowenien und war somit auch auf unserer Liste. Die Burg verschmilzt förmlich mit der Felswand und versteckt ein weites Höhlensystem hinter sich, was besonders bei einer Belagerung den Vorteil brachte.
Eine Besichtigung der Burg ist empfehlenswert. Mit dem Audioguide erkundet man jeden Winkel und wirft auch einen kleinen Blick hinter die Burg.
Das Höhlensystem unter der Burg kann auch besichtigt werden, muss aber gesondert gebucht werden.
Allgemein gibt es verschiedene Kombi-Tickets. Da wir das Höhlensystem Postojna als nächstes ansehen wollten, konnten wir hier ein entsprechendes Angebot in Anspruch nehmen.
Die Höhlen von Postojna
Unterirdisch geht es zunächst mit dem Zug in die Tiefen der Höhlen von Postojna. Mit dem Zug legt man knapp 4 km zurück, nur ein Bruchteil des ca. 20 km langen Höhlensystems. Die Tour dauert insgesamt anderthalb Stunden und die Zeit vergeht wie im Flug. Unter der Erde scheint es, als ticken die Uhren anders.
Die verschiedensten Tropfsteine können hier in mehreren Sälen und Durchgängen besichtigt werden.
So hängen dünne helle Stalaktiten im Spaghetti-Saal von der Decke, ein anderer Raum wird mit sogenannten Vorhängen geschmückt, die die Optik der Stalaktiten genau beschreiben.
Ein Tropfstein wächst nur einen Millimeter in 10 Jahren.
Die Riesen in der Höhle haben mit 16 Metern also schon einige Jahre überdauert.
Der wichtigste Tropfstein ist jedoch der "Zahnstocher". Man sagt, dieser hält die Höhle zusammen und sollte er brechen, ist es ratsam die Höhle schnell zu verlassen.
Ljubljana - Die Stadt der Drachen
Ljubljana oder auf Deutsch Laibach erinnerte uns sehr an Salzburg. Mit dem Fluss mitten in der Stadt und der Burg mitsamt Marionettenmuseum auf einem Hügel gibt es einige optische Parallelen.
Anziehungspunkt vieler Menschen ist der Markt mit seinen vielen Ständen. Frisches Gemüse und Obst, selbstgemachte Spezialitäten und Eingemachtes werden hier feil geboten.
Dass die Hauptstadt auch die Stadt der Drachen genannt wird, zeigt sich nicht nur im Wappen. Überall begegnet man diesen Kreaturen, ob auf der Burg oder der bekannten Drachenbrücke.
Etwas spezielles ist das Viertel Metelkova. Künstler und Aktivisten haben sich hier freien Lauf bei der Gestaltung gelassen.
Bunt und verrückt präsentieren sich die Fassaden.
Ljubljana ist eine vielseitige Stadt, das macht sich auch auf den Tellern der Restaurants bemerkbar. Auf jeden Fall sollte man eines der slowenischen Gerichte probieren. Zum Kaffee passt bestens Prekmurska gibanica, ein Schichtgebäck mit Mohn, Äpfeln, Nüssen und Quark. Danach lässt es sich gleich viel besser weiter durch die Straßen spazieren.
Einen guten Überblick über die Stadt bekommt man von der Burgmauer aus. Wer nicht hinauflaufen will, fährt einfach mit der Standseilbahn nach oben. Wer nur die Aussicht genießen will, kann auch ein Ticket ohne Burgeintritt lösen. Auch so kann man einiges entdecken.
Heimreise über Bled
Bled mit der einzigen Insel Sloweniens ist weit bekannt. Die ideale Lage nahe der Autobahn macht es zu einem idealen Zwischenstopp. Die Burg am Bleder See thront hoch oben auf einer Felswand.
Auch hier gibt es eine ganz besondere Leckerei. Die Bleder Cremeschnitte ist ungebrochen populär und nach dem Probieren ist das auch begründet. Das wissen auch die Spatzen und warten auf jeden Krümel der vom Teller fällt.
Schönes Land, gutes Essen und nette Menschen - das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Kommentar schreiben
Stefan (Dienstag, 08 Oktober 2019 19:37)
Daumen hoch!
Hätte selber nie an Slowenien gedacht, aber jetzt isses schon irgendwie interessant!